Dienstag, 2. August 2011
Welcome Day
Heute ist noch nicht allzu viel bezüglich des Sprachkurses passiert. Um 11 traf ich mich mit einigen anderen Austauschstudenten, die in Steinan wohnen, und wir liefen zusammen zum Gløshaugen Campus. Dort gab es um 12 zuerst für jeden eine Mappe mit Unterlagen und einem Programm für die Ausflüge, die in der Kursgebühr enthalten sind. Im Anschluss hielt der Hochschulkoordinator uns einen sehr amüsanten Vortrag, über Norwegen und das, was uns in den nächsten Wochen und Monaten hier erwarten wird (Elche im Wohnheimzimmer und das Aufwachen mit dem Kopf im Mund eines Eisbären waren beispielsweise Teil der Einführung). Danach gab es eine Führung über den Gløshaugen Campus und nach einem sehr lustigen musikalischen Vortrag einer Zweimannband gab es auch ein kleines Mittagessen. Danach war das Programm für heute auch schon gelaufen.
Übrigens ist circa die Hälfte der Austauschstudenten, die den Sprachkurs machen, deutsch! Und fast alle anderen sind Europäer. In meiner Kursgruppe sind wir z.B. 12 Deutsche, einige Franzosen, Spanier und Italiener und eine Koreanerin. Aus meiner Gruppe habe ich leider noch keine Leute wirklich kennen gelernt – nur beim Lunch saß jemand neben mir, den ich dann jedoch aus den Augen verloren habe.
Ach ja...auch der heutige Tag ging natürlich nicht ohne eine gehörige Portion Fußmarsch vorbei. Nach dem Ende des Welcome Day zeigte ich einigen anderen den Second Hand Shop. Dort habe ich mir ein Buch „gegönnt“ - gebraucht für 10 Kronen – falls es mal wieder regnet und ich sonst keine Beschäftigung habe =)
Als wir dann in Steinan zurück waren, war es schon 16.30 Uhr. Wir haben allerdings beschlossen, noch mal Richtung Moholt (anderes Wohnheim) zu laufen, weil dort ein REMA 1000 Supermarkt liegt, der doch um einiges günstiger ist, als der Bunnpris hier bei uns am Studentendorf. Tatsächlich haben wir (ich + noch drei Deutsche) dort wirklich deutlich weniger Preisschocks erlebt ;) Ich habe mir sogar Obst gegönnt – Nektarinen, Kiwis und Äpfel. Das Obst war komischerweise auch nicht wirklich teurer als in Deutschland.
Der Weg zum Supermarkt war allerdings länger als wir dachten und so war es circa 19 Uhr bis wir wieder hier ankamen.

Übrigens habe ich jetzt eine norwegische Handynummer. Die aus Deutschland wird also erst wieder erreichbar sein, wenn ich zurückgekommen bin!
Heute habe ich zum ersten Mal hier keine Fotos gemacht – ich war auch nirgendwo, wo ich nicht schon bei meinen Erkundungstrips gewesen bin. Allerdings habe ich gestern Abend so gegen 0 Uhr ein Foto davon geschossen, was hier momentan noch dunkel heißt (Blick aus dem Küchenfenster) :


PS: Ich habe heute auch jemanden kennengelernt, der auch Capoeira spielt – dann komme ich vielleicht doch nicht so ganz aus der Übung bis ich wiederkomme =)



Sonntag, 31. Juli 2011
Tømmerholt innsjø
oder auch: Tømmerholtsee

Ja...wie man sich wahrscheinlich schon denken kann, war das nichts mit Erholung für meine Füße. Denn es war wieder super Wetter und das muss man in Norwegen definitiv ausnutzen!
Also bin ich gegen Mittag los gewandert. Im Nachhinein betrachtet hätte ich mich eventuell vorher etwas mehr darüber informieren sollen, wie man denn zu dem See kommt, aber nach meine gestrigen Erlebnis mit den Wegangaben von Google habe ich doch nur meinen Stadtplan eingepackt (und was zu Trinken) und bin losgezogen. Erstmal in Richtung Wald. Am Wald angekommen habe ich den erstbesten Weg hinein genommen, der nach mehr aussah als ein Trampelpfad. Nach einer Weile fand ich einen Wegweiser, auf dem „Estenstadhytta“ stand.

Da der Damm an diesem See Estenstadsdammen heißt, bin ich dem Wegweiser einfach mal gefolgt. Der Rest war eigentlich recht simpel, da ich auf den Hauptverkehrswegen geblieben bin (allein im Wald ist das vielleicht doch besser (; ) und in unregelmäßigen Abständen auf weitere Wegweiser stieß.






Irgendwann kam ich dann an einem Bach vorbei, was mich in der Meinung bestärkte, dass ich auf dem richtigen Weg war – Wasser war ja schließlich schon mal ganz gut.

Nach insgesamt circa 1 ½ Stunden Fußmarsch kam ich dann auch an meinem Ziel an. Ich muss sagen der See war wirklich wundervoll. Ich habe dann auch am Ufer Rast gemacht bevor ich den Rückweg angetreten bin.





Ach ja, ein weiterer Beweis dafür, dass hier Sommer ist – man betrachte sich nur mein Gesicht ;)

Heute habe ich mal großen keine Experimente bezüglich des Rückwegs gemacht, da ich sowieso schon froh war, mich nicht im Wald verlaufen zu haben =). Nur am Ende bin ich eine Abkürzung zurück zum Wohnheim gegangen, die ich vorher nicht gesehen hatte. An diesem Weg standen ganz viele Himbeersträucher – ideal für mich...da konnte ich natürlich nicht widerstehen und musste ein paar mitnehmen.
Trotz Sonnenschein habe ich mir bisher übrigens nicht wieder einen Sonnenbrand geholt.

Mit den täglichen Einträgen ist es jetzt wohl erst einmal vorbei. Ab morgen habe ich ja den Sprachkurs und dann wohl eher weniger Zeit für Ausflüge – deshalb gibt es wahrscheinlich sowieso nicht mehr so viel zu berichten.

Ach...noch ein kleiner Nachtrag für die, die es interessiert: Momentan ist es hier noch sehr lange hell – heute genaugenommen 17 Stunden und 55 Minuten (sagt folgende Internetseite: http://www.timeanddate.com/worldclock/city.html?n=288). Sonnenuntergang ist heute wohl um 22.21 Uhr. Aber dunkel ist es danach trotzdem nicht. Ich glaube, richtig dunkel ist es nur zwischen 1 Uhr und 4 Uhr nachts. Ab dann wird es schon wieder heller. (Glücklicherweise habe ich ziemlich dicke Vorhänge!)
Momentan ist jeder Tag ungefähr 6 Minuten kürzer als der vorherige – es wird also nicht mehr allzu lange dauern, bis es deutlich früher dunkel und auch deutlich später hell wird.



Samstag, 30. Juli 2011
Kristiansten Festning
Auf einen eher ereignislosen Vormittag folgte ein sagen wir mal „lehrreicher“ Nachmittag.
Ich habe nämlich zum Beispiel folgendes gelernt: Man sollte sich nicht auf Google Maps verlassen, sondern auf das eigene Gefühl hören. Aber der Reihe nach...
Wie gestern angedacht, wollte ich heute Mittag die Kristiansten Festning besuchen. Als es dann endlich auch so aussah, als würde das versprochene gute Wetter kommen, fragte ich das Internet (oder genauer gesagt Google Maps) nach dem einfachsten/schnellsten (!) Weg dorthin. Leider führten mich die Wegangaben nicht zum Ziel, sondern irgendwo ins Nirgendwo...unschön – aber was will man machen? Somit hatte ich mich dann das erste Mal seit ich hier bin mehr oder weniger verlaufen. Nach dem ich ein wenig kreuz und quer durch die umliegenden Straßen gelaufen bin, wusste ich dann doch wieder wo ich war. Die falschen Angaben aus dem Internet führten mich allerdings unter anderem zum Lerkendal Stadion von Rosenborg Trondheim – das ist gar nicht mal so weit weg von meinem Wohnheim (und wohl am ehesten für meinen Bruder interessant (; )

Da ich ja mit meinen Wegangaben nicht zum Ziel gelangen konnte, fragte ich meinen tollen neuen Stadtplan, der nicht nur die Innenstadt sondern ganz Trondheim umfasst. Mit diesem Hilfsmittel fand ich dann doch den richtigen Weg zur Kristiansten Festning.
So sah es kurz vor dem Ziel aus:


Statt circa einer Stunde, die man normalerweise zu Fuß brauchen würde, brauchte ich dank Google allerdings fast zwei. Bis ich ankam schien auch tatsächlich die Sonne!

Ein Teil der ursprünglichen Festungsanlage

Neuerer Teil (ich glaube aus dem 2. Weltkrieg)

Zugegebenermaßen hat die wundervolle Aussicht von dort oben für den (unnötig) langen Weg entschädigt:






Ich blieb dann auch circa eine Stunde dort oben bevor ich den Rückweg antrat. Wiederum auf anderen Straßen als auf dem Hinweg lief ich zurück zum Wohnheim. Jetzt tun meine Füße entsetzlich weh – die werden hier aber auch im Vergleich zu Deutschland gehörig geschunden :)

Vielleicht sollte ich meinen Füßen morgen mal Erholung gönnen und nicht wieder stundenlang rumlaufen. Allerdings habe ich entdeckt, dass im Wald hinter dem Wohnheim ein See sein muss (zumindest laut meinem Stadtplan). Vielleicht wird es auch doch nichts mit ausruhen...schließlich habe ich ab Montag Sprachkurs. Dann wird es wohl eher schwierig, Zeit zu finden um einfach mal irgendwohin zu laufen.

Ach ja...ein abschließendes Foto (einfach, weil ich es so schön fand):